Mein Name ist Helena W. und ich bin 20 Jahre alt. Im September 2016 habe ich mein duales Studium zum Bachelor of Laws begonnen und werde dieses voraussichtlich im August 2019 beenden.
Interessant ist das duale Studium insbesondere, weil das erworbene Wissen in der Praxis direkt Anwendung findet. Außerdem besteht die Möglichkeit, während der Zeit des Studiums und auch anschließend in fast allen Fachbereichen der Verwaltung eingesetzt zu werden. Die Ausbildung ist daher sehr vielfältig. Des Weiteren ist man nicht tariflich beschäftigt, sondern absolviert die Ausbildung im Beamtenverhältnis.
Die Ausbildung ist in Studienabschnitte und Praxisabschnitte unterteilt, welche jeweils in einem Drei-Monats-Rhythmus wechseln. Dazu kommen noch drei mehrtägige Seminare zum Thema „Training sozialer Kompetenzen“, eine neunwöchige Projektwoche und der Abschnitt, in dem man die Bachelorarbeit schreibt.
Die Studienabschnitte werden an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (FHöV NRW) absolviert, welche Standorte in ganz NRW hat. In meinem Fall ging bzw. geht es in dieser Zeit an den Studienort Hagen. Die Fächer, die an der FHöV unterrichtet werden, umfassen schwerpunktmäßig den privat- und öffentlich-rechtlichen Bereich. Zudem werden auch Fächer aus dem wirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Zweig unterrichtet. Am Ende eines Semesters wird jedes Modul mit einer Prüfung abgeschlossen. Die Prüfungsleistung kann sowohl aus einer Klausur, einer mündlichen Prüfung, einer Haus- bzw. Seminararbeit oder einem Referat bestehen. Das Ergebnis jeder Prüfung ist gleichzeitig auch die Note des Moduls, aus welcher sich am Ende in die Bachelornote ergibt.
Zwischen den einzelnen Studienabschnitten erfolgen dreimonatige Praxisblöcke, die in den verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung absolviert werden. Während der verschiedenen Blöcke wird man in den Fachbereichen Zentrale Verwaltung, Ordnung und Bürgerservice, Finanzen und Soziales und Schulen eingesetzt. Der fünfte und letzte Praxisabschnitt wird dann meist in dem Fachbereich absolviert, in dem die oder der Auszubildende nach Abschluss des dualen Studiums eingesetzt wird.
Auch die Praxisblöcke schließen immer mit einer Prüfung ab, welche an einem normalen Arbeitstag erfolgt. Am Tag der Prüfung erhält der Prüfling morgens eine Aufgabe von dem zuständigen Ausbilder des jeweiligen Fachbereichs. Für die Bearbeitung dieser Aufgabe hat er sieben Stunden Zeit. Anschließend wird in einem viertelstündigen Vortag das Ergebnis der Aufgabe präsentiert und man erhält am Ende eine entsprechende Note für die Ausarbeitung und den Vortrag.
Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt die Projektarbeit. Das Projekt, welches von den verschiedenen Kommunen ausgeschrieben und betreut wird, kann man sich selbst aussuchen. In der Projektzeit wird dann die ausgewählte Problemstellung in einer Gruppe von vier bis sechs Personen bearbeitet, in einer Ausarbeitung festgehalten und abschließend den Ausbildungsleitern und den Projektbetreuern vorgestellt.
Am 01. Januar 2019 beginnt für mich das vierte und letzte Semester, welches im April in die Bearbeitungsphase der Bachelorarbeit übergeht. Innerhalb von sieben Wochen muss dabei ein vorher festgelegtes Thema selbstständig erarbeitet und eine Thesisarbeit verfasst werden. Auf das wissenschaftliche Arbeiten, welches hierbei besonders wichtig ist, werden die Studenten in der Seminar-, Haus- und Projektarbeit schon vorbereitet. Zum Abschluss des Studiums steht dann einige Wochen später das Kolloquium an, bei dem es um die Vorstellung der Bachelorarbeit und die Beantwortung von Fragen, die sich daraus ergeben, geht.
Duales Studium heißt studieren und arbeiten! Falls du also mehr als nur Theorie lernen willst, bewirb dich doch einfach hier, bei der Stadt Netphen.