Erfahrungsbericht Katrin H.
Mein Name ist Katrin, ich bin 22 Jahre alt und habe 2015 meine Ausbildung zur Bauzeichnerin für Tief-, Straßen- und Landschaftsbau bei der Stadt Netphen erfolgreich abgeschlossen. Ich habe mich damals in meiner Schulzeit schon sehr für Mathematik, Kunst und Naturwissenschaften interessiert. Diese Interessen haben mich überhaupt erst auf den Beruf „Bauzeichner“ gebracht und mir auch in der Zeit meiner Ausbildung enorm weitergeholfen.
Der Ausbildungsberuf „Bauzeicher/in“ unterscheidet sich in drei berufsbezogene Teilbereiche: Architektur, Ingenieurbau und Tief-, Straßen- und Landschaftsbau. Da die Ausbildung zur Bauzeichnerin bei der Stadt Netphen im Fachbereich Tiefbau erfolgt, wurde ich in der Fachrichtung „Tief-, Straßen- und Landschaftsbau“ ausgebildet. Hier werden zum Beispiel Lage- und Höhepläne für den Kanalbau angefertigt sowie Straßenquerschnitte erstellt. Ebenso müssen für verschiedene Bauwerke verschiedene Aufmaße angefertigt werden. Neben der Arbeit im Büro ist man dabei auch oft im Außendienst bzw. auf Baustellen unterwegs, wo man Bauwerke begutachtet und Aufmaße erstellt. Durch die Besichtigung der Baustellen kann man viele Dinge besser verstehen und lernt auch mehr als durch die reine Büroarbeit. Außerdem macht es den Beruf auch sehr abwechslungsreich.
Im schulischen Teil der Ausbildung muss man dann wie eigentlich in jedem Beruf die Berufsschule besuchen; in meinem Fall das Berufskolleg Technik in Siegen. Während meiner Ausbildung hatte ich dort im Schnitt zwei Tage pro Woche Unterricht. In den ersten zwei Ausbildungsjahren erfolgte dieser noch gemeinsam mit den Auszubildenden in den Teilbereichen „Architektur“ und „Ingenieurbau“, im letzten Ausbildungsjahr wurde unsere Klasse dann in die berufsbezogenen Schwerpunkte aufgeteilt.
Ein weiterer Bestandteil der Ausbildung ist ein zwölfwöchiges Baustellenpraktikum, das ich sechs Wochen im Aus- und Weiterbildungszentrum Bau (AWZ Bau) in Fellinghausen und sechs Wochen bei der Firma Büdenbender Hausbau in Hainchen absolviert habe. Im AWZ Bau habe ich gelernt, wie man mauert, pflastert, Fliesen legt oder mit Holz arbeitet, was teilweise anstrengend, aber trotzdem interessant war. Bei Büdenbender Hausbau war ich im Betrieb eingesetzt und habe dabei geholfen, Fertigwände zusammenzubauen und verschiedene Restarbeiten wie Balken streichen oder aufbereiten zu erledigen. Da sowohl beim AWZ Bau als auch bei Büdenbender Hausbau fast ausschließlich Männer im Betrieb arbeiten, war es am Anfang als einzige Frau etwas komisch. Allerdings habe ich mich schnell daran gewöhnt und am Ende war es dann fast schon normal.
Abschließend kann ich sagen, dass ich froh bin, diesen Beruf gewählt zu haben. Es ist zwar ein sehr anspruchsvoller Beruf, gerade was die Grundlagen und mathematischen Aspekte angeht, aber es ist auch sehr interessant und macht Spaß.
Wenn du also ähnliche Interessen vertrittst wie ich und dich für Mathematik und Naturwissenschaften interessierst, dazu noch räumlich denken kannst und kreativ bist, dann bewirb‘ dich für eine Ausbildung zum/r Bauzeichner/in bei der Stadt Netphen!
Stand: 02/2018
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